Logo              HOME   |   Das.Projekt   |   Support.Us   |   Projekt.Shop   |   Redaktion   |   Impressum
            News.Events  |  Editors.Choice  |  Streif.Züge  |  Kultur.Diplomatie
 
 
Kultur.Diplomatie




29.09.2014  Quintessenzen Rumänien - Im Gespräch mit Direktorin Irina Cornișteanu



Irina Cornișteanu absolvierte eine Schauspielausbildung, bevor sie von der Kunst in die Kulturvermittlung wechselte. KDMAgazin sprach mit der Direktorin des Rumänischen Kulturinstituts in Wien über neue Herausforderungen, das Multikulturelle als Merkmal der rumänischen Kultur, die Skulpturen des Bildhauers Constantin Brâncuși in Târgu Jiu und ein vielversprechendes Oktober-Programm.  

  

Frau Cornisteanu, verraten Sie uns Ihr rumänisches Lieblingsgericht?


Für mich gilt jedes Gericht, das von meiner Großmutter zubereitet wird, als Lieblingsgericht: vom Krautstrudel bis zu den Kartoffelknödeln, vom Melanzanisalat bis zur Sarma (Krautwickel), vom Gemüseeintopf bis zu den Zwetschkenknödeln.

 

Rumänische Krautwickel (Sarma)

(Für 4 Personen)

 

1Weißkohl, sauer eingelegt

2Lorbeerblätter

4 ELTomatenmark

2Zwiebeln / 2Knoblauchzehen

600 gr.Schweinehackfleisch

1 Ei

4 ELReis

1 TL Paprikapulver edelsüß, Salz, Pfeffer

 

Optional: 1 Baguette und 300 gr. Créme Fraiche oder Schmand

 

Die Weißkohlblätter vorbereiten, den Strunk herausschneiden und die Blätter ausbreiten. Für die Füllung: Hackfleisch, gehackte Zwiebeln und Knoblauch, Reis (halb gar), Tomatenmark, Salz, Pfeffer und Paprikapulver mit dem Ei mischen und gut durchkneten. Handgroße Portionen oval formen. Und dann in die Krautblätter einwickeln. Mit Küchenfaden oder Zahnstocher befestigen. Wasser oder Fleischbrühe in einen großen Topf füllen, Lorbeerblatt dazu. Soviel Flüssigkeit, dass die Krautwickel gut bedeckt darin schwimmen können. 1, 5 Stunden  bei mittlerer Hitze kochen lassen. Man kann zu Sarma Baguette reichen und sie mit Créme Fraiche oder Schmand verfeinern.

 

Hauptsache ist, dass die ganze Familie, wie bei uns üblich, rund um den Esstisch zusammenkommt. Ein gelungenes Essen bedeutet zugleich ein lautes Essen.

 

Sie haben in Rumänien eine deutsche Schule besucht. Hatten Ihre Eltern einen besonderen Bezug zur deutschen Sprache?


Die Sprache hat meiner Mutter immer sehr gut gefallen und sie hat sich gewünscht, dass meine Schwester und ich Deutsch lernen. Mit sechs Jahren hat sie mich in der Deutschen Schule eingeschrieben. Normalerweise musste man in seinem jeweiligen Bezirk zur Schule gehen. Meine Mutter ging jedoch zur deutschen Schule mit der Geburtsurkunde meiner jüdischen Großmutter, die mit Nachnamen Singer hieß, und behauptete, dass wir deutsche Wurzeln hätten. So bin ich zu 12 Jahren Deutschunterricht gekommen. Danach habe ich nur noch selten Deutsch gesprochen und Schauspiel studiert.

2006 haben Sie mit der Kulturarbeit beim Kunst- und Kulturzentrum der Stadt Bukarest begonnen. Wie kam es zum Wechsel von der Kunst in die Kulturvermittlung?


Die Stadt Bukarest hat damals jemanden für die Koordination eines Shakespeare-Theaterfestivals gesucht. Man kam auf mich zu, ich aber war am Anfang skeptisch, weil ich so etwas noch nie zuvor gemacht hatte. Einen Monat vor Beginn des Festivals hatte ich letztlich doch zugesagt. Es war sehr anstrengend, hat mir aber sehr gefallen. Als ich dann am Ende des Festivals gesehen habe, was ich gemeinsam mit meinen Kollegen und meiner damals sechs Monate alten Tochter, die während dieser Zeit immer bei mir war, geschafft habe, wurde mir klar, dass diese Erfahrung für mich eigentlich schöner war als das Schauspiel – oder besser gesagt kompletter, da man viel mehr Eigenschaften braucht als beim Schauspiel.

An der Kulturarbeit reizte Sie also die größere Herausforderung. Haben Sie parallel weiter Theater gespielt?


Anfangs dachte ich, die Arbeit für die Stadt Bukarest sei mit Ende des Festivals abgeschlossen. Dann waren weitere Veranstaltungen in Planung und ich wurde wieder an Bord geholt. Und nach etwas acht Monaten nach dem Shakespeare Festival stattgefunden hat, war ich bereits stellvertretende Direktorin des Kulturzentrums der Stadt Bukarest. Zwei Jahre lang habe ich nebenbei noch weiter in Theaterstücken mitgespielt. Ein paar kleine Filmrollen waren auch dabei. Dann habe ich keine neuen Proben mehr begonnen, aber weiter als Produzentin gearbeitet.

Die erste ganz große Open-Air Veranstaltung, an die ich mich gut erinnere, ist die Silvesterfeier 2007 am Universitätsplatz in Bukarest anlässlich des EU-Beitritts Rumäniens gewesen – Wir haben dort mit 100.000 Menschen gefeiert. Für das nächste Jahr mussten wir nach einer größeren Location Ausschau halten um alle Besucher unterzubringen – Das war eine wunderschöne Erfahrung.

 

Foto: Direktorin Irina Cornișteanu und Eva Marina Strauss (KDM). Credit: ConnectingCulture.at 

Welche Bedeutung hatte der EU-Beitritt Rumäniens für Sie persönlich?


In meinem Alter und mit meiner Ausbildung konnte ich damals die politischen und ökonomischen Konsequenzen des EU-Beitritts nicht beurteilen. Man hatte Jahre lang darüber diskutiert und für mich war diese Entwicklung letztlich ganz natürlich. Nach 1989 [dem Ende der Diktatur Ceaușescus, Anm. d. Red.] ist meine Familie viel durch Europa gereist. Meine Schwester war seit ihrem zweiten Studienjahr an einer Universität in London. England erweckte für uns nicht mehr den Eindruck des Auslands. Europa als Kontinent ist für mich Heimat. In der Europäischen Union fühle ich mich daher wie in einer großen Familie.

Dieser Gesichtspunkt betrifft auch mich als Kulturveranstalterin, da man immer mit Schauspielern, Musikern oder Autoren zu tun hat, die eine andere Sprache sprechen. Festivals sind ein Treffpunkt von Künstlern aus der ganzen Welt. Die Familie der Kunst und Kultur ist groß, international und friedlich.

Sie haben fast zwei Jahre als Direktorin in der Zentrale des Rumänischen Kulturinstituts in Bukarest gearbeitet und u.a. EUNIC-Projekte koordiniert. Wie unterscheidet sich Ihre jetzige Tätigkeit als Direktorin in Wien von Ihrer damaligen in der Zentrale?


Der Unterschied ist sehr groß. Es ist allerdings schwer zu sagen, ob es leichter oder schwieriger geworden ist. Es gibt andere Herausforderungen und ich trage eine verschiedene Verantwortung, als Gesandte des Außenministeriums hier in Wien. Das heißt, es gibt nicht nur die Schwerpunkte, die vom Kulturinstitut kommuniziert werden, sondern auch Schwerpunkte des Außenministeriums. Man muss sich daher immer um eine Balance der Strategie des Außenministeriums und der Strategie der Kulturpolitik bemühen. Ich glaube, es hat mir sehr geholfen, dass ich in der Zentrale gearbeitet habe. Es ist ein normaler Schritt, dass man diese Erfahrung dann im Ausland nutzt.

Ein wesentlicher Unterschied zu meiner jetzigen Tätigkeit besteht darin, dass man in Rumänien immer direkten Kontakt zu den Künstlern und den Entscheidungsträgern der Kulturpolitik hat. Im Ausland muss man sich darüber Gedanken machen, wie man die rumänische Kultur einem internationalen Publikum bzw. dem Publikum in Österreich vermittelt. Die Entfernung macht die Sache manchmal insofern schwieriger. Man muss die künstlerischen Produkte, die man dann im Ausland präsentiert, aus der Distanz heraus wählen.

Weshalb ist Ihnen die Nähe zu den Künstlern und Kunstwerken so wichtig?


Sicher gibt es Kulturbereiche, in denen es einfacher ist, eine Auswahl zu treffen. Zum Beispiel in der Musik oder Literatur – auch im Film. Aber gerade junge Künstler, deren Werk noch nicht bekannt ist, sollte man mehrmals persönlich treffen um sie besser zu verstehen. Man muss ihre künstlerische Entwicklung über zwei oder drei Jahre verfolgen, um entscheiden zu können, ob sie Potenzial haben und ob sie das Interesse zum Beispiel des österreichischen Publikums treffen könnten. Ich stelle mir das wie ein Puzzle vor: Man muss sehr aufmerksam sein, damit die Stücke am Ende zusammenpassen. Ich habe Jahre lang die Entwicklungen in der Rumänischen Kunstszene verfolgt und kann daher jetzt ganz genau sagen, wie diese Puzzlestücke zusammenpassen. Ich war bereits während meiner Zeit bei der Stadt Bukarest öfters in Wien und kann nur sagen, dass ich sehr glücklich darüber bin, jetzt permanent hier zu sein. Ich denke, dass meine drei Mitarbeiter und ich die besten künstlerischen Lösungen für internationale Veranstaltungen in Wien gefunden haben.

Sie haben ein großes Netzwerk in Rumänien und kennen dort viele Künstler. Gibt es bestimmte Werke oder Genres, die Sie als Direktorin dem Wiener Publikum näher bringen möchten?


Wir haben im Kulturinstitut ein paar Lösungen gefunden, die es uns ermöglichen, unsere Räumlichkeiten immer zu bespielen. Seit 10 Jahren sind wir hier in der Argentinierstraße und können es uns daher leisten, ein eigenes Kino zu unterhalten. Die neuesten Rumänischen Filme laufen natürlich im Programm der internationalen Filmfestivals, aber für die älteren Filme gibt es seit Juli 2014 – für die kommenden vier Jahre – das Rumänische Kino in Wien. Wir haben hier im Kulturinstitut einen Saal, den wir im Januar/Februar 2015 zum Kinosaal umbauen. Bis zum Ende nächsten Jahres werden wir dann einen Kinosaal für Rumänische Filme in unserem ehemaligen Konzertsaal haben.
Außerdem wurde erst Anfang September 2014 die Rumänische Bibliothek mit 11.000 Büchern hier im Haus eröffnet. Die meisten Bücher sind in rumänischer Sprache, es gibt aber auch einige Hundert in Fremdsprachen. Die Bibliothek enthält nicht nur Literatur, sondern auch Kunstalben und Informationen für Touristen. Wir können außerdem Werke für Leser bestellen, die bestimmte Bücher aus Rumänien suchen, die nicht Teil unserer Bibliothek sind. Wir möchten die Bibliothek also gemeinsam mit den Besuchern ausbauen.
Konzerte und Sprachkurse gehören ebenfalls zum permanenten Programm in unseren Räumlichkeiten.

Im multikulturellen Rumänien leben viele Minderheiten. Inwiefern wird beispielsweise die deutschsprachige Bevölkerung in der Kulturarbeit berücksichtigt?


Zunächst muss ich sagen, dass sie für mich aufgrund meiner eigenen Geschichte keine Minderheit ist, weil ich mit ihr groß geworden bin. In Bukarest ist die deutschsprachige Bevölkerung weniger aktiv, hat aber einen starken positiven Einfluss im Westen Rumäniens. Es gibt von unserer Seite nicht nur Interesse an der Kultur der Minderheiten, sondern direkte Kooperationen mit den kulturellen Produkten der Künstler, die Teil einer Minderheit in Rumänien sind. Ein Beispiel ist das „Buch des Flüsterns“ von Varujan Vosganian, der armenische Wurzeln hat. Sein Buch wurde letztes Jahr im Zsolnay Verlag veröffentlicht.
Wir hatten immer gute Erfahrungen mit Kulturprojekten, die gemeinsam mit Minderheiten entwickelt wurden und die Einflüsse unterschiedlicher Traditionen miteinbeziehen. Vor kurzem haben wir einen armenischen Film gezeigt und auch ein jüdischer Abend fand im Rumänischen Kulturinstitut statt. Der deutsche und ungarische Einfluss in Siebenbürgen wurden innerhalb mancher Ausstellungen ebenfalls hervorgehoben. Am 9. Oktober werden wir eine Fanfare haben, „Fanfara Transsilvania“, für welche der ehemalige Wiener Ostklub noch einmal seine Tore öffnen wird. „Fanfara Transilvania“ ist nicht mehr nur traditionelle Roma- oder Balkan-Musik, sondern typische World Music. World Music führt einem vor Augen, wie sich verschiedene kulturelle Einflüsse von ihrem Ursprung gelöst haben.

Diese Vielfalt ist für mich Teil der rumänischen Kultur. Wahrscheinlich auch wegen meiner Familiengeschichte: Meine Großmutter mütterlicherseits war eine Rumänin aus dem Teil Moldawiens, der – als ich geboren wurde - in der ehemaligen UdSSR lag, und mein Großvater wurde in Moldawien innerhalb Rumäniens geboren. Mein Vater ist der Sohn einer jüdischen Mutter aus Transsilvanien deren Muttersprache Ungarisch war. Ich selbst bin zufällig in Warschau geboren, weil meine Eltern dort im Urlaub waren. Die Kommunisten hatten ihnen ein Visum für die Ausreise ausgestellt, weil sie sicher waren, dass meine Mutter nicht hochschwanger reisen würde, was sie eben dann doch getan hat. Ich bin dann zur Deutschen Schule gegangen, habe eine Schwester in London und lebe selbst jetzt in Wien…

Im Herbst 2014 ist Rumänien bei ausgesprochen vielen Veranstaltungen in Wien präsent...


Im Jahr 2014 hatten wir einen Glücksbringer: Rumänien war und ist als Schwerpunkt in sehr vielen internationalen Programmen in Wien vertreten. Ab 1. Oktober findet die VIENNAFAIR statt, auf der über zehn Rumänische Galerien ausstellen werden.
Beim LETS CEE-Filmfestival 2014 werden wir Kurz- und Spielfilme zeigen und etwa 10 rumänische Schauspieler, Regisseure und Produzenten werden zu diesem Anlass zwischen dem 2. und 12. Oktober nach Wien kommen.
Zur Musik haben wir auch diverse Veranstaltungen vorbereitet, die sich an ein ganz unterschiedliches Publikum wendet: Zwei Gruppen aus Rumänien (The Pixels und Toulouse Lautrec) werden beim Festival „Waves Vienna“ spielen, das hauptsächlich von jungen Leuten besucht wird. Außerdem wird der Kammerchor Madrigal, der seit mehr als 50 Jahren durch die Welt reist, am 10. Oktober ein Konzert im Stephansdom geben und Ruxandra Donose und Ensemble Raro werden für ein Kammermusik-Konzert im Mozart-Saal des Konzerthauses gastieren.

 

Ich freue mich ganz besonders, dass wir als Rumänisches Kulturinstitut erstmals mit einem eigenen Stand auf der „BUCH WIEN“ vertreten sein werden. Ein Schwerpunkt ist der runde Tisch mit dem Gesprächsthema: „Vom Geheimdienst zur Konsumgesellschaft: ein facettenreicher Überblick der zeitgenössischen rumänischen Dramatik“. 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhanges sind in der rumänischen Theaterszene zahlreiche Richtungen zu erkennen, die von Migration und Zensur über Kommunikationsmangel und Einfluss der Konsumgesellschaft bis hin zur Auseinandersetzung mit der kommunistischen Vergangenheit des Landes reichen.
Oktober und November werden also besonders dicht.


Die „Donau Lounge“, ein Projekt des Collegium Hungaricum, das in Anlehnung an die Europäische Donauraumstrategie mit dem Ziel der Förderung des Dialogs entwickelt worden ist, wird ebenfalls auf der BUCH WIEN vertreten sein. Welche Verbindung haben Sie zur „Donau Lounge“?


Die „Donau Lounge“ versammelt Autoren aus den Donauländern, deren Schaffen auch um diesen Raum kreist. Sie war 2014 unter anderem schon in Rumänien zu Gast und zum zweiten Mal auf der Buchmesse in Lemberg. Die internationale Buchmesse in Lemberg war ein schöner Beweis dafür, dass es in der Kultur keinen Grund für Konflikte gibt und ich denke, dass wir mit der richtigen Haltung auch die schwereren Momente in Europa überstehen werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit Collegium Hungaricum in Wien bringt uns die Donau Lounge bei BUCH WIEN Lesungen von Lucian Boia, Florin Lazarescu und
Lesungen der Schauspielerin Mercedes Echerer mit „Märchen, Mythen & Musik – Donau“. Der Roman „Die Flügel“ von Mircea Cartarescu wird präsentiert, den der Wiener Zsolnay Verlag übersetzt und herausgegeben hat. Der in Berlin lebender Übersetzer und Leiter des Literaturhauses Berlin, Ernest Wichner, wird zu den Veranstaltungen kommen und auch an der Lesung des rumänischen Autors, Daniel Banulescu, teilnehmen. Daniel Banulescu ist momentan Artist in Residence im quartier 21.

Welche größeren Veranstaltungen planen Sie für 2015?


Es gibt Schwerpunkte die für Rumänien sehr wichtig sind, aber auch europäische Schwerpunkte, die wir berücksichtigen. Für 2015 ist die Figur von Brâncuși eine große Herausforderung. Der Bildhauer Constantin Brâncuși war einer der wichtigsten Künstler Rumäniens. Seine Werke befinden sich u.a. in den Vereinigten Staaten und in seinem Atelier in Paris, wo er lange Zeit gelebt hat. Nächstes Jahr werden Constantin Brâncușis Skulpturen in der rumänischen Stadt Târgu Jiu wahrscheinlich zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt werden. Brâncuși hat seine Meisterstücke, den „Tisch des Schweigens“ und „Das Tor des Kusses“ in einem Park gestaltet, dort befindet sich auch „Die endlose Säule“. 2015 wird Brâncuși sehr wichtig für uns.

Werden die Initiativen von 2014 nächstes Jahr wiederholt bzw. weitergeführt?


Wir werden alle Aktivitäten, mit denen wir 2014 begonnen haben, fortsetzen. Die Dinge müssen sich auch festigen. Im Frühjahr 2015 möchten wir beim Filmfestival in Linz und im Herbst wieder, wie bereits erwähnt, beim LETS CEE Festival vertreten sein.
Während der Vienna Design Week 2014 werden wir eine wunderschöne Ausstellung zeigen, die im Frühjahr bereits in Stockholm zu sehen war: Wood and Wool im Rumänischen Kulturinstitut. Für nächstes Jahr möchten wir ein neues Programm für die Vienna Design Week entwickeln und RKI Wien in einem Romanian Concept Store umwandeln. Ein großer Wunsch ist es, in zwei Jahren ein rumänisches Orchester in den Musikverein zu bringen. Zwar haben dort schon viele Solisten gespielt, noch nie aber ein ganzes Ensemble aus Rumänien.

Eine weitere Herausforderung ist, dass wir das ganze Jahr über mit rumänischen Künstlern im Kulturprogramm Wiens vertreten sind, bei Impulstanz, Viennale, usw. und auch außerhalb Wiens wahrgenommen werden wollen. Salzburg ist eine weitere Herausforderung für 2015.

Ihnen als Direktorin ist also wichtig, die Sichtbarkeit der rumänischen Kultur über das Kulturinstitut und Wien hinaus zu fördern?


Ja genau. Das ist aber nicht nur für uns eine Herausforderung, sondern für alle Kulturinstitute. Ich denke, dass EUNIC Austria es ermöglichen könnte, gemeinsam Veranstaltungen außerhalb Wiens zu organisieren. Es ist nicht einfach, sich als Kulturinstitut außerhalb Wiens zu bewegen, da dies mit einem immensen Koordinationsaufwand und hohen Kosten verbunden ist. Als EUNIC-Cluster hätten wir höhere Chancen und wir haben das auch vor.

Das Rumänische Kulturinstitut ist innerhalb EUNIC sehr aktiv...


Dieses Jahr findet der 6. EUNIC-China Kulturdialog in Rumänien statt. Wir werden Gäste aus China zwischen dem 14. und 18. Oktober in Bukarest empfangen. Europäische und chinesische Künstler sind, durch diesen Flagship-Projekt von EUNIC, Artist in Residence in China bzw. Europa. Einen Künstler aus China haben wir zur Ars Electronica nach Linz eingeladen, zwei weitere sind in Cluj – Rumänien, und in Cork - Irland. Bei der Konferenz in Bukarest werden sich diese Künstler zum Erfahrungsaustausch treffen. Die Rolle des RKI innerhalb EUNICs wird auch in 2015 mit Blick auf die über 100 Veranstaltungen, die weltweit von den EUNIC-Clustern organisiert werden, wichtig bleiben.

Ganz besonders freue ich mich auf den Tag des Kaffees am 1. Oktober in Wien, eine Veranstaltung an der EUNIC-Mitglieder teilnehmen. Mit Liviu Rebreanu („Der Wald der Gehenkten“), einem klassischen rumänischen Autor, übersetzt von Georg Aescht, werden wir gemeinsam mit der Kroatischen Botschaft im Cafe-Restaurant Weimar eine literarische Lesung im Rahmen des EUNIC Tag des Kaffees halten.
Diese Veranstaltung bildet für uns den Auftakt im Oktober, einem Monat, der zu einem rumänischen „Showcase“ in Wien werden wird, da Literatur, Musik, Film, Performance, zeitgenössische Kunst und noch mehr auf die Wiener Bühnen treten werden.

 

 

Zur Person Irina Cornişteanu

 

Geboren 1979, hat Irina Cornişteanu Schauspiel an der Universität für Theaterkunst und Kinematographie in Bukarest studiert. Ab 2006 war sie stellvertretende Direktorin des Kunst und Kultur Zentrums der Stadt Bukarest,eine öffentliche Institution, die die lokale Kulturpolitik implementiert und die Kulturagenda der Hauptstadt Rumäniens organisiert. 2012 wechselte sie als Leiterin der Generaldirektion für auswärtige Angelegenheiten und EUNIC Projekte an die Zentrale des Rumänischen Kulturinstituts in Bukarest. Irina Cornişteanu ist seit April 2014 Gesandte des rumänischen Außenministeriums, Direktorin des Rumänischen Kulturinstituts in Wien und Mitglied der EUNIC Strategy Group.

 

 

 

Christine Maass & Eva Marina Strauss  


 

 

  

 Foto: Direktorin Irina Cornișteanu und Eva Marina Strauss (KDM). Credit: ConnectingCulture.at   

    


  

   

Rumänisches Kulturinstitut (RKI) in Wien 





 

Zur Übersicht