Logo              HOME   |   Das.Projekt   |   Support.Us   |   Projekt.Shop   |   Redaktion   |   Impressum
            News.Events  |  Editors.Choice  |  Streif.Züge  |  Kultur.Diplomatie
 
 
Kultur.Diplomatie




01.06.2007  Tschechisches Zentrum Wien: DI Marcel Sauer / INTERVIEW



 

Nach vier Jahren Tätigkeit als Direktor des Tschechischen Zentrums Wien führt Marcel Sauers beruflicher Weg wieder zurück nach Prag. Zuvor ermöglicht er Connecting Culture Austria aber noch einen Einblick in die Aktivitäten des Kulturinstituts.

           

 

 

  

 

      

CCA: Bitte beschreiben Sie ihren beruflichen Weg mit seinen wesentlichsten Stationen.

  

Marcel Sauer:
Ich war sechs Jahre lang in Washington tätig, wo ich die tschechische Kultur präsentierte. Dann war ich ein paar Monate lang an der Kulturabteilung des Außenministeriums in Prag. Jetzt bin ich vier Jahre lang in Wien gewesen. Ursprünglich habe ich Wirtschaft studiert. Ich arbeitete dann aber in der Filmproduktion und eigentlich nie in der Wirtschaft. Mein Interesse gilt also der Kultur. 

 

 

CCA: Kultur zu vermitteln ist eine der Aufgaben des Tschechischen Zentrums Wien. Wie sieht das gesamte Angebot des Instituts aus?

 

Marcel Sauer: Wir sind eigentlich zwei Agenturen: das Tschechische Zentrum und Czech Tourism. Czech Tourism beschäftigt sich hauptsächlich mit Tourismus, lädt Touristen nach Tschechien ein. Der Schwerpunkt des Tschechischen Zentrums liegt hingegen auf Kultur. In diesem Rahmen präsentieren wir Theater, Literatur, Film und Malerei. Seit drei Jahren machen wir zusammen mit dem Theater "Brett" ein Theaterfestival, das "Theatersucht" heißt. Wir präsentieren Fil-

        

me in Kooperation mit dem Topkino in Wien. Außerdem zeigen wir Filme im Leo-Kino in Innsbruck. Bei unseren Ausstellungen gehen wir in zwei verschiedene Richtungen: Zum einen bringen wir zeitgenössische Kunst, also Malerei und Fotografie, zum anderen machen wir Fachausstellungen, beispielsweise in den Bereichen Architektur und Archäologie, also in jenen Bereichen, in denen die Tschechen sehr erfolgreich sind. Wir organisieren auch Vorträge, zum Beispiel über Architektur und verschiedene Wissenschaftler in Tschechien. Und zusammen mit der Urania in Wien veranstalten wir Vorträge über die gemeinsame tschechisch-österreichische Geschichte.

 

 

CCA: Welche Zielgruppe spricht das Tschechische Zentrum an?

 

Marcel Sauer: Wir versuchen, möglichst viele Menschen zu erreichen. Unser Angebot richtet sich zum Beispiel auch an Jugendliche. Wir organisieren Rockkonzerte in der Sargfabrik, im Ost-Club und im Nachtasyl. Wir versuchen also, ein breites Spektrum an Menschen zu erreichen.

 

 

CCA: Gab es unter den Projekten des Tschechischen Zentrums ein spezielles, das Ihnen während Ihrer Zeit als Direktor besonders am Herzen lag?

 

Marcel Sauer: Wahrscheinlich waren das unsere Abende im Topkino, an denen wir verschiedene tschechische Regisseure vorgestellt haben, und auch unser Theaterfestival im Theater "Brett". Besonders hat mir hier die Möglichkeit gefallen, kleine Theater in Wien zu präsentieren, die fähig sind, ohne Sprachbarriere oder mit DolmetscherInnen zu spielen.

 

 

CCA: Seit mittlerweile drei Jahren ist Tschechien Mitglied der EU. Wird das Thema EU im kulturellen Programm des Tschechischen Zentrums aufgegriffen?

  

Marcel Sauer: Vor einigen Jahren veranstalteten wir verschiedene Festivals und gaben eine größere Broschüre heraus. Anlässlich des EU-Beitritts Tschechiens organisierten wir ein Festival mit Konzerten Am Hof hatten. Für dieses Jahr haben wir aber keinen EU-Schwerpunkt gesetzt.

         

 

 

 

CCA: Pflegt das Tschechische Zentrum Kontakt zu anderen kulturellen Einrichtungen in oder außerhalb Wiens?

 

Marcel Sauer: Bei den Treffen des Vereins der europäischen Kulturinstitute kommen wir regelmäßig zusammen. Gelegentlich bereiten wir auch gemeinsame Veranstaltungen vor. Eine davon ist eine DJ-Night, an der sich alle Kulturinstitute und Kulturabteilungen der Botschaften in Wien beteiligen werden. Wir haben aber auch Partner in Graz und in Innsbruck. In Graz arbeiten wir mit einem Jazzclub zusammen und in Innsbruck, wie gesagt, mit dem Leo-Kino. Wir versuchen natürlich, so viele Partner wie möglich zu haben. Das ist aber nicht immer leicht, da sich die Clubs oder Kinos oft nicht sicher sind, ob tschechische Kultur ihr Publikum interessiert. Wahrscheinlich sollten wir mehr mit den Medien zusammenarbeiten und überlegen, wie wir unser Programm noch stärker an die Öffentlichkeit bringen können.

 

 
 

CCA: Herzlichen für das Gespräch!

             
 

  

 

 

Interview & Fotos: Klara Vakaj

 

Weiterführende Informationen:

 

Tschechisches Zentrum Wien





 

Zur Übersicht